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... und so berichtet die Presse über die Plattdütsche Bühn' Tangstedt e.V.

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Zwischen Tangstedt und Karibik
Der Abend war des Jubiläums, das mit ihm begangen wurde, würdig. Mit einer Spitzenbesetzung feierte die Plattdütsche Bühn Tangstedt ihren zehnten Plattdeutschen Abend. Alle Akteure zeigten sich in vorzüglicher Spiel- beziehungsweise Vortragslaune. Der Saal war bis auf die noch nachträglich hereingetragenen Stühle voll besetzt. Sogar ein ganzer Reisebus aus Albersdorf bei Heide war gekommen. Und jeder hatte seinen Spaß, was ja schließlich der Zweck der ganzen Übung ist.

Um das, was in der Wilstedter Mühle an diesen Abenden abgeht, kann jeder professionelle Veranstalter die "Plattdütsche Bühn'" nur beneiden. Das betrifft nicht allein die "Kundenzufriedenheit", wie das im Business-Jargon inzwischen heißt, sondern auch die Namen, die der Theaterverein der kleinen Gemeinde aufzubieten hat. Dieses Mal waren sie nun alle versammelt, die Stammgäste der Wilstedter Mühle: Wolfgang Sieg, Gerd Spiekermann und Christa Heise-Batt, nicht zu vergessen die "Hausband" der Veranstaltung "Rohrstock".

Ausnahmslos alle zeigten sich von ihrer Schokoladenseite: Christa Heise-Batt mit ihren hinreißenden Erzählungen aus Kinder- und Jugendtagen im Norden, Spiekermann, der in völlig freiem und stimmgewaltigen Vortrag die ersten Reihen vor der Rampe ein wenig aufmischte, dann Wolfgang Sieg mit seinem rasierklingenscharfen Humor, der kaum etwas verschont, und schließlich „Rohrstock“, die wieder erlesene, handgemachte Folkmusik und ihre fällige „Welturaufführung“ im Gepäck hatte.

Dazu gab einen Überraschungsgast. Mit einem winzigen Schuss Lampenfieber, aber perfekt trug die achtjährige Joyce ein plattdeutsches Gedicht vor. Joyce ist die Adoptivenkelin vom Bühnenmitglied Anne Bosson und kommt aus der Karibik. Stürmischer Applaus war dem dunkelhäutigen Mädchen, das mit Christa Heise-Batt auf die Bühne gekommen war, sicher.
So ganz „nebenbei“ sorgte "Rohrstock" dafür, dass auch der Organisator des Unternehmens, Georg Sellhorn, zu seinem Recht kam. Der Vorsitzende der "Plattdütschen Bühn" wurde auf dieselbe gerufen und bekam ein Geschenk. Nicht für seinen unermüdlichen Einsatz, obwohl der ganz sicher auch honoriert gehört. "Schorsch" Sellhorn hatte Geburtstag und erhielt mit schicker Schleife ein dickes Buch.

Man ging von diesem Abend mit dem Gefühl nach Hause, dass man ihn eigentlich am liebsten gleich noch mal erleben würde, um all das auch noch mitzubekommen, was man in dem voll gepackten Programm verpasst hatte. Und mit dem Gefühl, dass es doch ein wunderschönes Privileg ist, aus dem Norden zu sein. (th)

26.03.2005 / Heimatspiegel Extra

Letzte Aktualisierung dieser Seite am

27.03.2005