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... und so berichtet die Presse über die Plattdütsche Bühn' Tangstedt e.V.

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Um den Hof zu bekommen, werden alle Register gezogen
TANGSTEDT - Dreimal klingelte das Glöckchen, und schon öffnete sich der Vorhang im Festsaal der "Wilstedter Mühle" zu dem plattdeutschen Volksstück "De Düvelsblitz", einem ebenso amüsanten wie makabren Bauernschwank, wie er deftiger hätte nicht sein können. Da schlürften die Bauern in der Wohnküche schmatzend ihre Suppe, während sie mit vollem Mund über das Testament von Altbauer Jakob Hahn diskutierten. Der sollte nämlich seinem Neffen Hugo (Georg Sellhorn) und der Nichte Marlies (Bärbel Kelting) endlich seinen Hof überschreiben. Denn Hahn ist krank "und wird es wohl nicht mehr lange machen".

Gemeinsame Sache mit den beiden macht auch Knecht Michel (Gerhard Roden), um das Hoferbe unter Dach und Fach zu bringen. Schließlich wird gleich der Notar (Reiner Westphal) erwartet - wegen des Testaments. Aber da erscheint Enkelin Bärbel (Silke Miethe), die rechtmäßige Erbin. Ihr Besuch freut den Opa so sehr, dass er ihr sofort seinen Hof vererben will. Doch während sie mit ihrem Freund Franz (Daniel Ritter) "nach oben" verschwindet, passiert es: Bauer Hahn stirbt mitten in seinem Mittagsschläfchen.

Sofort lassen Neffe und Nichte den Toten verschwinden - sie kennen keine Skrupel, um an den Hof zu kommen. Haben sie doch schon vor Jahren Bärbels Eltern mit Knollenblätterpilzen vergiftet, was jedoch nur der Knecht weiß. Als der Notar kommt, sitzt Knecht Michel anstelle von Bauer Hahn in dessen Schaukelstuhl und mimt einen Schlaganfall, was die verkritzelte "echte" Testamentsunterschrift erklären soll.

Dass dann doch alles ganz anders kommt, steigert die Spannung bis zum Schluss und lässt dank der saftig-prallen Darstellung aller Schauspieler das Zwerchfell kaum zur Ruhe kommen. "De Düvelsblitz" von Karl Wittlinger unter der Regie von Georg Sellhorn, den man unbedingt gesehen haben sollte, läuft noch am 10. und 11. November um 19.30 Uhr, am 12. November um 16 Uhr, am 17. und 18. November um 0 Uhr und am 19. November um 16 Uhr in der "Wilstedter Mühle", Dorfring 1. Die Karte kostet sechs Euro.

06. November 2006 - Norderstedter Zeitung

Letzte Aktualisierung dieser Seite am

25.12.2006